Der Koran verbietet es, Apostaten (Murtad) zu töten!
Gemäß dem Alten Testament müssen Apostaten getötet werden (5. Mose [Deuteronomium] 6:10). Der traditionsgebunde muslimische Diskurs stimmt dem oftmals zu.
Jedoch gibt es im Koran keine weltliche Strafe für Apostaten, weil der Glauben keinen Zwang in der Religion erlaubt (al-Baqara [2] 256; Qaf [50] 45). Der Unglaube oder das Austreten betreffen nicht die Menschen, sondern nur den Lehrer der Religion: Gott! Eine Sünde, die nicht gegen die Menschen gerichtet ist, darf auch nicht von den Menschen bestraft werden.
„Gewiß, diejenigen, die gläubig sind, hierauf ungläubig werden, hierauf (wieder) gläubig werden, hierauf (wieder) ungläubig werden und dann an Unglauben zunehmen – es ist nicht Allahs (Wille), ihnen zu vergeben noch sie einen (rechten) Weg zu leiten.“ (an-Nisa [4] 137).
Dieser Vers erwähnt das, was einem Apostaten geschehen wird, der ausgetreten und letztendlich nicht wieder in den Glauben zurückkehrt ist und in dieser Lage verstorben ist: keine Vergebung im Jenseits. Jede Person hat auf dieser Welt den freien Willen, um in eine Religion ein- oder auszutreten. Ein Apostat wird für das, was er gemacht hat, sich im Jenseits nur vor Gott verantworten (al-Baqara [2] 217; Al Imran [3] 85-90).
Wenn ein Apostat gemäß der Tradition direkt getötet werden müsste, wie könnet es dann möglich sein, dass die Person wieder in den Glauben eintritt? Deshalb ist das Töten nicht im Einklang mit dem Koran!
Demzufolge erlaubt der Koran keinesfalls das Töten von Apostaten, was eigentlich Israiliyat (übernommene Kenntnisse aus dem Judentum) ist!
Wen jemand dennoch einen Apostaten tötet, hat einen Mord und eine sehr grosse lüge gegen Allah begangen!