Das Prinzip Taghlib um das Verhältnis zwischen Frauen und Männern im Islam zu Verstehen
Das Prinzip Taghlib um das Verhältnis zwischen Frauen und Männern im Islam zu Verstehen
Prof.Dr. Hüseyin Atay
In der Arabischen Sprache werden Lebendige Wesen, auch Nicht Lebendige Wesen als männlich oder weiblich benannt.
Eins von den Prinzipien des Korans ist das ‚Taghlib Prinzip. Es bedeutet dass eine Regel, die zu einem Geschlecht vorhanden ist, automatisch die andere auch einschließt. Wenn eine Regel für Frauen, nicht wegen dem Weiblichen, sondern wegen der Menschlichkeit vorhanden ist, gilt sie auch für die Männer. Also gilt eine Regel für Männer, die nicht wegen der Männlichkeit, sondern der Menschlichkeit vorhanden ist, auch für die Frauen. Die Gebote im Koran, z.b. Salat, Fasten, Hadsch, die in männlicher Form befohlen werden, sind auch für die Frauen gültig. Man kann dieses Prinzip mit einem Beispiel leicht verstehen:
„…Wenn ihr rechtschaffen seid, dann seid nicht geziert im Reden, damit nicht der, in dessen Herzen Krankheit ist, Erwartungen hege, sondern redet in geziemenden Worten.“ (Die Verbündeten [33] 32).
In diesem Vers wird nicht die Stimme der Frauen verboten, es wird verboten pöbelhaft, minderwertig, aufreizend zu sprechen. Es wird geboten richtig, ernsthaft, ehrenhaft und mit natürlicher Stimme zu sprechen. Also kann man verstehen dass die Stimme der Frau als normal auf keinen Fall verboten ist. Aber wenn die Frau mit reizendem Ton ihre Stimme benutzt, dann kann ein Mann, in dessen Unfrieden und gefährliche Hetzen vorhanden sind, verleitet werden. Das ist das Sittenprinzip des Korans.
Dieser Vers über die Stimme und den Ton der Stimme der Frauen ist auch gültig für die Männer. Das ist wegen des Taghlib Prinzipes. Denn die Männer können auch mit pöbelhaften und verworfener Stimme die Frauen aufreizen. Sie müssen auch wegen dieses Gebotes mit richtiger, ernsthafter, ehrenhafter und mit natürlicher Stimme sprechen.
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Quelle: Prof.Dr. Hüseyin Atay, Kur’an’a Göre Araştırmalar (Rescherschen Nach Dem Koran) I-III, Atay Verlag, Ankara 1997, s. 21-22, 74-75.