Hat man Muhammad (a.s.) verhext/verzaubert?
Überlieferungen und traditionellem Verständnis zufolge wurde Rasulullah verhext. Nach diesem Verständnis stand Rasulullah sechs Monate lang unter dem Einfluss der Verhexung und dachte, er hätte Dinge getan, die er nicht getan hatte (al-Bukhari, vom Beginn der Schöpfung 11, Medicine 47; Ibn Majah, Medicine 45; Ahmad ibn Hanbal, Musnad, VI, 57, 63).
Gemäss dem Koran haben die Ungläubigen und die Übeltäter behauptet, dass Rasulullah verhext wurde (al-Isra 17:47; al-Furqan 25:8). In dieser Hinsicht bedeutet die Behauptung, dass der Gesandte Gottes verhext war, die Behauptung der Ungläubiger zu bestätigen. Zu behaupten, Rasulullah sei verhext worden, könnte auch bedeuten, dass falsche Informationen in die von ihm übermittelte Offenbarung eingemischt wurden. Allah der Allmächtige erklärte jedoch, dass er seinen Gesandten vor Menschen schützen würde (al-Maida 5:67), und dass er nicht verhext (al-Qalam 68:2; at-Tur 52:29) worden war.
Daher ist es nicht möglich, zu akzeptieren, dass Rasulullah gemäss dem Koran verhext worden war.
In den Suren al-Falaq und an-Nas wird erklärt, dass deren Grund für die Offenbarung die Verhexung von Rasulullah in Medina war. Diese beiden Suren wurden jedoch vor sehr langer Zeit der Hidschra (in Mekka) offenbart.