Müssen wir jedem Wort des Propheten Muhammads (as) gehorchen?
Es wird nicht der Person des Rasul (Gesandten) gehorcht, sondern den Befehlen Allahs, die Gehorsam erfordern, die durch den Gesandten übermittelt werden.
Der Koran verpflichtet den Gehorsam gegenüber dem Rasul (Gesandter) Muhammad, nicht gegenüber dem Sohn von Abdullah oder dem Nabi (Prophet) Muhammad (al-Ahzab [33] 36)! Auch einem Nabi wird nur dann gehorcht, wenn er sich an al-Maruf (die Prinzipien des Korans) hält (al-Mumtahina [60] 12).
Gehorsam gegenüber dem Rasul (Gesandten) ist Gehorsam gegenüber Allah (an-Nisa [4] 80). Ungehorsam gegenüber dem Rasul ist Rebellion gegen Allah (an-Nisa [4] 14). Wer dem Rasul nicht gehorcht, wird in die Hölle geworfen (an-Nisa [4] 115). Diejenigen, die den Gesandten verärgern, werden in dieser und der nächsten Welt verflucht sein (al-Ahzab [33] 57).
Es sollte beachtet werden, dass sich all diese Warnungen nur auf den Rasul (Gesandten) beziehen. Im Koran werden Beispiele von Menschen gegeben, die dem Nabi nicht gefolgt sind, aber keiner Drohung oder Bestrafung ausgesetzt waren:
– Zayd gehorchte dem Wort des Nabi nicht und liess sich von Zaynab scheiden. Aber als Ergebnis wurde nicht gesagt, dass er ein Ungläubiger war (al-Ahzab [33] 36-37).
– Eine Gruppe von Gläubigen stritt mit unserem Nabi. Aber sie wurden von keiner Bedrohung gewarnt (al-Anfal [8] 5-6).
– Einige der Gefährten verärgerten unseren Nabi. Aber Allah drohte ihnen nicht mit der Hölle (al-Ahzab [33] 53).
– Hawla hatte einen Streit mit unserem Nabi und sie stimmte seiner Entscheidung nicht zu. Aber sie wurde nicht zum Ungläubigen erklärt (al-Mudschadila [58] 1).
– Einige der Frauen des Nabis widersprachen dem Nabi (al-Tahrim [66] 1-5). Sie wurden gewarnt, aber es wurde nicht gesagt, dass sie Ungläubige seien.
Daher sind wir verpflichtet, nur den Befehlen zu gehorchen, die Muhammad als Gesandter übermittelt hat und nicht allgemein allem, was er gesagt hat.