Ist es verboten, sich mit Nichtmuslimen zu befreunden?
Von manchen wird al-Maida (5:51) als, „Befreundet euch nicht mit Juden und Christen“ verstanden, aber im Vers ist nicht das Wort „Freund“ (Rafiq, Sadiq, Khalil…) sondern „Wali (p. Awliya – اَوْلِيَٓاءَۢ )“ vorhanden. Wali bedeutet Schutzherr, jemand der sich anderen gegenüber verpflichtet, jemand, der ein Land leitet, ein sehr naher Freund. Bei Al-Imran (3:75) wird gesagt, dass unter den Leuten der Schrift (also Juden, Christen…) nicht alle gleich sind, dass manche von ihnen Verantwortung tragen und vertrauenswürdig sind und manche auch nicht.
Al-Mumtahana (60:9) zählt Personen auf, mit denen man wegen ihrer Eigenschaften nicht befreundet sein und die man also nicht zum Schutzherren nehmen darf: „Er verbietet euch nur diejenigen, die gegen euch der Religion wegen gekämpft und euch aus euren Wohnstätten vertrieben und zu eurer Vertreibung Beistand geleistet haben,
zu Schutzherren zu nehmen...“
Es ist also nicht verboten, Menschen als Freunde zu haben, die unsere Nachbarn, Arbeitskollegen oder Mitbürgern sind, sondern es ist uns abgeraten Umgang zu pflegen mit denjenigen, die Muslimen wegen ihres Glaubens tyrannisieren und gegen die Muslime kämpfen.