Warum dürfen Nicht-Muslime Mekka nicht betreten?
Gott hat nur denjenigen Polytheisten (Muschrikun) verboten, Mekka zu betreten, die zuvor den Propheten und die Muslime gezwungen hatten, diesen heiligen Ort zu verlassen.
“Oh die ihr glaubt, die Götzendiener sind fürwahr unrein, so sollen sie sich der geschützten Gebetsstätte nach diesem, ihrem Jahr nicht mehr nähern!…” (at-Tauba 9:28).
Zu Anfang dieser Surah wurde beschrieben, wer mit dem Wort „Polytheisten“ الْمُشْرِكُونَ “ gemeint war: diejenigen, die den Friedensvertrag gebrochen und als erste angegriffen hatten. Für diese wurde eine gleiche Strafe bestimmt: ausgewiesen werden, so wie sie es gemacht hatten (al-Baqara 2:191).
Den Polytheisten, die den Vertrag gebrochen hatten, wurden vier Monate Frist gegeben zu verschwinden; sonst würden sie getötet, wo man sie fände. Denn wenn die Polytheisten die Muslime besiegen könnten, würde ihnen der Vertrag nicht in den Sinn kommen. Aber es wurde denjenigen gegenüber kein Verbot ausgesprochen, die den Vertrag befolgten (at-Tauba 9:1-13).
Wie man daraus schließen kann, ist das Verbot, nach Mekka zu reisen, nur auf die bezogen, die den Propheten und die Muslime gezwungen hatten, diesen Ort zu verlassen und somit den Vertrag brachen. Leider hat die traditionelle Koranexegese oft den Vers aus seinem Kontext gerissen und hierdurch allen Nicht-Muslimen verboten, Mekka zu betreten.